edinburgh reparatur Laden

Hier startet die Reparatur-Revolution

Die Edinburgh Remakery ist ein soziales Unternehmen, das reparieren lehrt. Der Laden verkauft aufbereitete Computer und Möbel und bietet Workshops an, wo Menschen kommen können und lernen, wie sie ihre eigenen Dinge reparieren. Es gibt eine große Vision dahinter: “Wir wollen eine Reparaturrevolution generieren. Das bedeutet, die Art und Weise zu ändern, wie Menschen Ressourcen nutzen und Ressourcen entsorgen, die Hersteller dazu ermutigen, Dinge herzustellen welche lange halten und reparierbar sind und sicherzustellen, dass Einrichtungen vorhanden sind, um den Menschen zu helfen, Ihre Gegenstände selbst zu reparieren um diese lange nutzen zu können.”

Europäer verlernen grundlegendes handwerkliches Wissen

Die Remakery wurde von Sophie Unwin gegründet, nachdem sie ein Jahr in Nepal verbracht hatte. Dort sah sie eine Kultur der Reparatur und Verantwortung, die in unserer eigenen Wegwerfgesellschaft fehlte – welche es aber früher gab. Vorherige Generationen wussten, wie man Dinge repariert. Die jetztige Generation braucht nur einige Fähigkeiten erlernt zu bekommen, Zugang zu den Werkzeugen, um es zu tun, und einige Ermutigung, um es anzugehen. Es ist eine dem Restart-Projekt ähnliche Idee, mit den zusätzlichen Vorteilen eines ständigen Standortes, und Erlösen aus dem Ladengeschäft die dazu beitragen, die gemeinnützige Arbeit zu finanzieren.

Abwärtsspirale der Reparaturgeschäfte vs. Aufwärtstrend der Einweg-Abfall-Produkte

Diese Projekte sind jetzt wichtig, denn diese Reparaturfähigkeiten sind in der Gesellschaft zwar immer noch vorhanden aber das wahrscheinlich nicht mehr lange. Viele Reparaturbetriebe gibt schon nicht mehr. Diejenigen, die bleiben, kämpfen oft um ihre Existenz. Da es wenig Nachfrage nach Reparatur gibt, gibt es einen Mangel an jüngeren Menschen die bereit sind, wenn ältere Reparaturwerkstätten-Besitzer in Rente gehen, diese zu übernehmen. Ich habe das selbst in Luton gesehen. Als ich vor ein paar Jahren hierher gezogen bin, hatte die Stadt einen Schneider, eine Rasenmäher-Werkstatt und eine TV-Werkstatt. Die ersten beiden sind seither im Ruhestand und die Geschäfte sind geschlossen. Der Laden mit der Fernsehreparatur wurde in diesem Jahr zerstört, als ein Auto hineinfuhr, und der Besitzer es sich nicht leisten konnte, den Schaden zu beheben. Der Laden ist mit Brettern vernagelt und es gibt eine Handy-Nummer an der Tür, wenn Sie Ihren Fernseher reparieren möchten.

Dieser Rückgang der Reparaturgeschäfte nimmt Land auf und ab zu, und wirkt stärkend der Wegwerfkultur. Irgendwann werden wir nicht in der Lage sein, Dinge zu reparieren, wenn wir wollten. Es gibt ein Fenster der Gelegenheit für die Schaffung von Unternehmen wie die Remakery, schnappt diese Reparatur-Fähigkeiten und gebt sie weiter, bevor sie weg sind.

Ehrgeiziger Null-Abfall-Plan Schottlands

Übrigens ist es kein Zufall, dass die Remakery in Schottland gegründet wurde. Da das Land einen ehrgeizigen Null-Abfallplan hat, passt es in den landesweiten Plan, Abfälle zu reduzieren, und so konnte man auf eine finanzielle Förderung zuzugreifen, die an Anderorts nicht verfügbar gewesen wäre. Aber es zeigt ein Modell, und wenn es gelingt, ohne externe Finanzierung zu laufen (die Selbstfinanzierung stieg von 50% auf 80% in den letzten zwei Jahren, ist also auf einem guten Weg), dann gibt es keinen Grund, warum es Andere nicht in anderen Städten kopieren können.

200.000 Einwohner-Stadt Luton sucht Sie

Wenn jemand dieses Konzept in Luton (240.000 Einwohner in der Region East of England) umsetzen möchte, dann hätten wir ein paar leere Reparaturwerkstätten die bereit stehen los zu legen.


Dieser Artikel von Jeremy Williams in der englischen Originalversion:
https://makewealthhistory.org/2017/03/15/every-town-needs-a-remakery

WeiterGeben.org ist offiziell autorisiert diesen ins Deutsche zu übersetzen.

Ein Kommentar

  1. Hey.
    Ich bin über eure Anzeige in der Berliner Woche gestolpert und habe mal geschaut.
    Ich finde eure Idee gut und es gibt sie auch schon in einem gewissen Maße, aber einfach noch zu unbekannt und wenig Interesse von der Bevölkerung.
    Repair Cafes zum Beispiel.Ich schreib euch noch eine Mail mit einer Adresse
    Wo gibt es euch denn?Wo sitzt ihr?Wer seit ihr/du?
    Vielleicht sollte ich einfach nochmal schauen.

    LG Sebastian

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